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Donnerstag, 11. Oktober 2018

SPD-Chefin Andrea Nahles: Warum wir uns vor den Ergebnissen der Bayernwahl nicht fürchten müssen

Dr. Alexander von Paleske     —    11.10. 2018   —-  Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:        Andrea Nahles Chefin der SPD Willy Brandt Haus Berlin-Mitte     Guten Morgen Deutschland, guten Morgen Freistaat Bayern, guten Morgen Genossinnen und Genossen,     die letzten Umfragen zeigen deutlich, dass wir in Bayern nur knapp über 10 % liegen. Das ist überhaupt kein Grund zur Sorge, oder gar Untergangsstimmung,  ganz im Gegenteil: Während die Wähler der anderen Parteien mit irgendwelchen Versprechungen geködert werden, und die Grünen nun in Lederhosen in den Wahlkampf ziehen, heisst es bei uns:    “Wir san wir”.   Wir bleiben wirtschaftlich bei unseren Nachhaltigkeitsprogramm:  die Wirtschaft muss brummen und die Schlote rauchen.   Daher auch unsere Maximen:   –  Vollbeschäftigung, gerade auch wenn dies zu Zusammenstössen mit der Oekologie führt. Arbeitsplätze gehen eindeutig vor, Umweltschutz hat da zurückzustehen. Die Braunkohle ist insoweit ein wertvoller Energieträger,  auch wenn sie die Umwelt verpestet, und den CO2 Ausstoss erhöht – solange da noch ein paar Arbeitsplätze dranhängen, bei der Braunkohle generell, und demzufolge auch im Hambacher Forst und in der Lausitz     –  weiter mit  der Massentierhaltung, an der gerade in Niedersachsen so viele Arbeitsplätze hängen, auch wenn diese zur Verseuchung des Grundwassers durch Gülleabfall, aber auch  Antibiotikaresistenz durch die damit einhergehende massenhafte Antibiotikaverfütterung führt. Natürlich ist das ein riesiges Gefahrenpotential, aber langfristige Perspektiven spielen fur uns eh so gut wie keine Rolle mehr.   In der Gosse gelernt Sollten uns die Grünen da in die Quere kommen, “schlage ich denen in die Fresse”, wie ich zu sagen pflege. Gelernt habe ich diese Proleten-Sprache während meines 20-semestrigen Studiums. Da hatte ich viel Zeit, dem Volk aufs Maul zu schauen, nicht nur auf der Strasse, sondern auch in der Gosse.

**Andrea Nahles** ....in der Gosse gelernt   Diese Sprache sollte von unsreren Genossinnen und Genossen verstärkt als Waffe gegen den politischen Gegner eingesetzt werden, gerade auch um damit fehlende Argumente zu überspielen. Worte wie:     –  “ich glaube es hackt”   –   „Für die Leute machen wir das, verdammte Kacke nochmal.“   –   “in die Fresse hauen”   –   “Bätschi Bätschi”    müssen ständig eingesetztes SPD-Vokabular werden.        **Viel für Rentner** Da viele unserer Stammwähler Rentner sind, haben wir auch was für die was zu bieten:   Die Rente ist sicher (von der Zahl , nicht aber von der Kaufkraft her).   **Viel für die Parteien** Auf meinen Vorschlag erhöhte die GroKo  im Juni 2018 die staatliche Parteienfinanzierung von 165 Millionen Euro pro Jahr auf 190 Millionen Euro pro Jahr. Ein wichtiger Beitrag zur  politischen Willensbildung bei schwindender Mitgliederzahl.     **Segensreiche Gesundheitspolitik** Wir halten an der Fallpauschale im Gesundheitswesen fest, auch wenn dies zur Schliessung bürgernaher Krankenhauser führt        **Wandel durch „Weiter so“ ** Wir haben die vorwärtstreibende Zukunfts-Perspektive für den gesellschaftlichen Wandel ein  “weiter so”. Einen  Rückblick auf unsere Traditionen brauchen wir nicht.  Deshalb habe ich die “Historische Kommission der SPD”, unter Willy Brandt seinerzeit eingeführt, kurzerhand im Juli aufgelöst. Der Protest der vielen Historiker dagegen lässt mich völlig kalt. Nahles ist Nahles .     Vielleicht sollte ich die Grundwertekommissin ebnfalls auf den Prüfstand stellen. Im Fall Maassen habe ich gezeigt, dass es nicht auf Grundwerte ankommt, sondern vielmehr darauf, das Ohr am Wähler zu haben, und dann zügig auch einmal gefasste Entscheidungen, bätschi, zu revidieren, evtl.  auch zweimal kurz hintereinander. Sozialdemokratische Nahles-Flexibilität, ganz anders  als diese Testosteron-Basta  Mentalität.

Abschliessend will ich noch erwaehnen, dass ich ein grosser Freund starker Autos bin, eine Benzin-Lady sozusagen. Das ist fuer mich Luxus, wie ich in einem Interview mit der Sueddeutschen Zeitung sagte.   So viel für heute zur Bayernwahl, zu uns Sozialdemokraten, und zu mir.

  Seid ganz herzlich gegrüsst von   Eurer Andrea (Nahles)

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