Hamburger Bordellbesitzer beschwert sich bei ZEIT-Chefredakteurin Sabine Rückert über Rammelbuden-Club-Artikel
Dr. Alexander von Paleske —- 30..8. 2018 —- folgende Mail landete heute in meiner Mailbox Otto Anschaffer Grosse Freiheit 6 Rotlichtviertel Hamburg
An Sabine Rückert Chefredakteurin DIE ZEIT Helmut Schmidt-Haus Hamburg
Sehr geehrte Frau Rückert , Darf ich mich zunächst vorstellen: Meine Name ist Otto Anschaffer, und ich bin Betreiber mehrerer Etablissements im Hamburger Rotlichtviertel. Seit vielen Jahren beziehe ich Ihre Wochenzeitung DIE ZEIT, denn auch wir vom Hamburger Kiez brauchen gelegentlich etwas Erbauliches, nicht etwa Sex-Reportagen die in der Boulevard-Presse wie Bild und Hamburger MoPo ständig auftauchen, um die Auflage zu steigern, bzw. den weiteren Auflagenrückgang aufzuhalten.
Empörender Artikel Im Juni fand ich einen Artikel in Ihrer Ausgabe vom 20.6.2018 www.zeit.de
Swingerclubs: Du willst es doch auch Unser Autor und seine Partnerin überwinden ihre Furcht – und besuchen zum ersten Mal in ihrem Leben einen Sexclub.
Ich will nicht verschweigen, dass ich mich über diesen Artikel sehr geärgert habe . Angelockt von einer Anzeige:
“Xklusiv Mehrmals im Jahr trifft sich ein erlesener Kreis von Paaren, um ihrer Lust am Luxus und der Wollust zu frönen. Ein Schloss mit maskierten Herrschaften, Damen in opulenter Abendgarderobe, herausgeputzten Zofen, nackten Lustmägden und muskulösen Liebesdienern, von preisgekrönten Köchen zubereitetes Essen und dazu der Klang der Streichinstrumente für 275 Euro pro Person“**
hat ihr Redakteur, der sich hinter Pseudonymen aus der Opernwelt Tristan Fidelio verbirgt, sogleich beschlossen dann gleich mal mit seiner Freundin seit sechs Monaten eine Abenteuerreise in diese aufgemotzte Rammelbude zu unternehmen.
Rammler bei der Arbeit In dieser Sexreise, bei der er und seine Geliebte Dutzende Rammler bei der Arbeit beobachten konnten, auch in der Variante des mit Peitschenhieben praktizierten Sado-Masochismus, hatten beide es dann 2 Stunden mit einem Paar gleichen Alters getrieben, und waren total begeistert hinterher: ein Xclusiv-Abenteuer der Sonderklasse. So waren sie auf die Rammelei konzentriert dass sie von ihrem Partner- Paar nichts weiter wussten ausser wie der Sex mit ihnen war: Grossartig!.
Positiv und unreflektiert Der dann abgefasste und bei Ihnen publizierte Artikel, hochpositiv, hätte genau so gut in einer Hochglanzbroschüre der Vereinigung der Swinger Clubs Deutschlands ( VdSCD) nicht besser platziert werden können, um so noch mehr lüsternes Publikum anzulocken. Ich habe nichts dagegen, dass ihr Redakteur mit Tinder-Partnerin dorthin geht, nach dem Motto:
Heute noch bei Tinder – morgen schon ein Swinger
Aber was hat diese unreflektierte Karnickel-Rammelei-Reportage in Ihrem Blatt zu suchen?
Wenn schon, denn schon Auch hätte aus Gründen der Gerechtigkeit danach – wenn schon denn schon – gleich eine weitere Reportage folgen müssen: Mein erster Puff-Besuch mit Tinder-Partnerin
Bieten besseres Wir vom Rotlichtbezirk bieten das Gleiche mit jungen Damen gegen einen kleinen Obulus an, noch dazu wesentlich kunstvoller. Auch herrscht in diesen Swingerclub, wie ihr Redakteuer zutreffend schreibt, ein Mangel an jungem Blut, stattdessen eher beleibte Mittfünfziger, also alles ziemlich unattraktiv. Ich will nicht bestreiten: Swinger Clubs haben sich zu einer enormen Konkurrenz für uns Bordellbesitzer entwickelt, so wie das Carsharing den Autoverleihern das Geschäft verdirbt. Und das, obgleich Paare auch bei uns hochwillkommen sind, wie schon diese Pseudoaufklärerein Charlotte Roche dargestellt hat, die ja offenbar mit ihrem Mann in ein Etablissement marschierte, um den eingeschlafenen Sex aufzufrischen.
Nicht HIV-positiv Auch kann ich Ihnen versichern, dass meine Damen alleine, zu zweit oder dritt nicht nur nachgewiesenermassen HIV-negativ sind, auch keine weiteren Geschlechtskrankheiten mit sich herumschleppen, sondern auch den Faktor Eifersucht, mit dem Ihr Redakteuer zu kämpfen hatte, vollig draussen vor lassen. Arbeitskollegen oder Bekannte treffen Sie bei uns auch nicht, sie bleiben also völlig anonym, genau so ihre sexuellen Vorlieben. Enttäuscht. Mit freundlichen Grüssen Orro Anschaffer
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