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Montag, 5. November 2018

Ruandas Präsident Paul Kagame: Darling des Westens, Killer von Oppositionspolitikern – und ein Massenmörder?

Dr. Alexander von Paleske --- 5.11. 2018 ---

Er ist ein Darling des Westens, Ruandas Präsident Paul Kagame. Milliarden US Dollar an Entwicklungshilfe wurden in sein Land gepumpt So gut ist Kagame mit Entwicklungshilfegeldern offenbar versorgt worden, dass er gleich mal 39 Millionen US Dollar – 1% des Nationalbudgets – dem britischen Fussballclub Arsenal spendierte. Begründung: Arsenal sei sein Lieblings-Fussballverein. Gleichzeitig leiden rund 30% der Kinder in Ruanda unter Unterernährung, wie der US Arzt Vincent DeGennaro nach jahrelanger Tätigkeit in Ruanda zu berichten wusste. Er ging, weil er nicht als Feigenblatt für die Politik dieses Präsidenten dienen wollte.

Gefeierter Retter Ruanda, das 1994 den schlimmsten Genozid im postkolonialen Afrika bis dato erlebt hatte, wo in drei Monaten 800.000 Menschen, Tutsis und moderate Hutis, von dem aufgehetzten Mehrheitsstamm der Hutus abgeschlachtet worden waren, bis die Tutsi Rebellenarmee (RPA) unter Paul Kagame in der Hauptstadt Kigali einmarschierte, und den Genozid beendete. Mit diesem Nimbus des Retters schmückt sich Kagame, und wird er weltweit gefeiert – jedenfalls bis jetzt..

Der Genzid wurde ausgelöst durch den Abschuss der Präsidentenmaschine beim Landeanflug auf die Hauptstadt Kigali am 6.4. 1994, wobei der Hutu-Präsident Ruandas, Juvenal Habyamirana und der Präsident Burundis, die sich beide in dem Flugzeug befanden, ums Leben kamen.

Der Konflikt zwischen der Mehrheitsstamm der Hutus, und der Minderheit der Tutsis, letztere wurden von der Kolonialmacht Belgien bevorzugt behandelt, ist jedoch erheblich älter Kagame ist seit dem Jahr 2000 Präsident Ruandas, und wird jedesmal mit über 90% der Stimmen wiedergewählt, wie sich das für Demokraturen so gehoert. Die Verfassung hat Kagame ändern lassen, damit er über eine zweite Amtszeit hinaus regieren kann – ohne Zeitlimit.

Paul Kagame bei der Stimmabgabe ......immer über 90%

**Obama kritisiert ** In einer Rede anlässlich des 100. Geburtstag Nelson Mandelas griff Ex US Präsident Barack Obama vor einigen Monaten in einer Rede in Südafrika diese Form der “Demokratie” scharf an:

“Wir müssen aufhören, so zu tun, als sei es Demokratie, wenn bei Wahlen der Wahlsieger 90% der Stimmen erhält, während gleichzeitig die Opposition verfolgt und eingesperrt wird.”

Wohl wahr Er dachte offenbar neben Ruanda an Burundi, Uganda und Kongo-Brazzaville. ** Kagames Mordliste** Die Opposition Ruandas hat nichts zu lachen: sie wird verfolgt, eingesperrt und ihre Führer ermordet

Ruandische Oppositionspolitiker wie Patrick Karegeya, Seth Sedashonga,, Jwani Mwaikusa , Andre Kagwa Rwisereka wurden ermordet, vorwiegend im Exil:. Auf Kayumba Nyamwasa wurden zwei Mordanschläge in Südafrika verübt, die er nur knapp überlebte. Frank Ntwali wurde in Südafrika mit 9 Messerstichen schwer verletzt..

Details siehe hier: oraclesyndicate.twoday.net

Der Journalist Jean Leonard Rugambage, der die Mordanschläge untersuchte, wurde umgebracht, ebenso der stellvertretende Botschafter in Kenia, Alphonse Mbayire,

Sämtliche Gründer der führenden Oppositionspartei Ruandischer Nationalkongress wanderten ins Gefängnis, zuletzt Diane Rwigara, im Jahre 2017 .

Einen Auftragsmörder schickte Kagame nach Grossbritannien, der aber rechtzeitig von Scotland Yard enttarnt wurde. Weitere Details siehe hier:

oraclesyndicate.twoday.net

Nach aussen ebenfalls gewalttätig Aber auch aussenpolitisch ist Kagame gewalttätig aktiv. Rebellengruppen im an Ruanda grenzenden rohstoffreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo, unter Kagames Kommando, destabilisierten die Region seit 1998 mit wechselnden Kommandeuren wie Bosco Ntanganda, Laurent Nkunda Sultani Makenga und Bewegung 23.3. u.a.

Gleichzeitig sorgten sie dafür, dass der Abtransport der Rohstoffe wie Coltan (unersetzlich bei der Herstellung von Laptops un Handys), Diamanten, und Gold ungestört lief und läuft . Ruanda ist zum Grossexporteur von Coltan aufgestiegen – ohne nenneswerte eigene Vorkommen.

Die Grausamkeiten dieser Tutsi-Rebellen die sich M23, mal CNDP nannten, beinhalteten Morde, Massenvergewaltigungen und Vertreibungen.

Ziel Kagames: den rohstoffreichen Osten der DRC sich letztendlich einzuverleiben

Westliche Länder schauen weg Kagame ist Inhaber des Clinton Global Citizen Awards, gern gesehener Gast auf dem World Economic Forum in Davos, und jetzt auch noch Vorsitzender der Afrikanischen Union AU. Wir haben diesen Lobpreisungen nie etwas abgewinnen können, und immer wieder diesen Herrn in Artikeln angegriffen.

Neues Buch enthüllt Nun ist ein Buch der investigativen Journalistin Judi Rever erschienen: * In Praise of Blood – The Crimes of the Rwandan Patriotic Front* , die in jahrelangen Recherchen herausfand:

– Dass die Präsidentenmaschine 1994 offenbar durch Mitglieder von Kagames Rebellengruppe RPA unter Anleitung von Charles Kayonga, jetzt ruandischer Botschafter in China, mit einer schultergestützten Flugabwehrrakete abgeschosssen wurde. Die Rakete samt Ausbildung hatte offenbar der ugandische Staatspräsident Museveni, in dessen Rebellengruppe Kagame einst gedient hatte, zur Verfügung gestellt.

– Dass Kagames RPA im Bürgerkrieg 1994 selbst offenbar an Massentötungen z.B. im Byumba-Stadium beteiligt war.

– Dass Kagame tief in den zweiten Kongokrieg verwickelt war, der von 1998 bis 2003 dauerte und direkt und indirekt rund 4 Millionen Menschen das Leben kostete.

– Weiter im Osten der DRC für Unruhe sorgt, sodass die Bekämpfung der dort wütenden Ebola-Epidemie erheblich erschwert wurde und wird.

Es wird allerhöchste Zeit, dass die Unterstützung aus westlichen Ländern an ihn eingestellt wird..

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